Lange keinen Sex gehabt – Kann man es verlernen?

Das erste Mal seit langer Zeit – Aber er ist unsicher: Fasst er sie richtig an? Sieht man ihm an, dass er lange keinen Sex hatte? Hat er es vielleicht sogar verlernt?

Viele Männer, aber auch Frauen, die eine längere Zeit lang Single waren und in seit dem letzten Partner einfach keinen Sexualpartner mehr hatten, kennen das Gefühl der Durststrecke: Plötzlich beginnt man, nicht nur zu zweifeln, ob man überhaupt je wieder jemanden finden wird, mit dem man schläft, man wird vor allem auch extrem unsicher und fragt sich: Kann ich das überhaupt noch? Was, wenn sie oder er merkt, dass ich ewig keinen Sex hatte? Ist das nicht extrem unattraktiv? Wir klären auf, ob man Sex verlernen kann und wie die Unsicherheit vor dem nächsten Mal Sex überwunden wird.

Ist es möglich, Sex zu verlernen?

Um die wichtigste Frage gleich am Anfang zu beantworten: Kann Sex verlernt werden? Hier muss mit Jein geantwortet werden. Wer längere Zeit nur in der Fantasie Sex hatte und keine praktischen Erfahrungen mehr sammeln konnte, wird sich beim nächsten Mal vielleicht etwas unsicherer verhalten und nicht sofort genau das machen, was in der entsprechenden Situation vielleicht die maximale Luststeigerung für beide Parteien bedeuten würde. Vielleicht wird man als Frau auch nicht so schnell feucht und bekommt als Mann nicht gleich einen hoch. Das allerdings ist alles überhaupt nicht schlimm. So wie im Porno etwa, dass also alles sofort und optimal funktioniert und man – augenscheinlich – grandiosen Sex hat, ist die Realität einfach nicht. Jeder Mensch ist anders und funktioniert entsprechend auch im Bett. Zeigt der Sexualpartner kein Verständnis dafür, lohnt es sich im Grunde vermutlich sowieso nicht, mit ihm in die Kiste gestiegen zu sein. Es gibt also nichts, vor dem man sich fürchten muss!

Darüber reden

So schwer es vielen vielleicht fallen mag, die beste Lösung die Unsicherheit zu überwinden und sich dem eventuell bevorstehenden Sex einfach hinzugeben, ist es, mit dem Sexualpartner oder der Sexualpartnerin darüber zu sprechen. Genauso verhält es sich auch mit anderen Problemen im Bett, etwa wenn es gerade nicht gut läuft oder wenn er oder sie prinzipiell keine Lust mehr zu haben scheint.

Wichtig ist, dem gegenüber nicht aufzubinden, dass man jetzt etwa über ein Jahr lang mit niemanden geschlafen hat, wie sehr man darunter leidet, wie groß die Panik ist, jetzt nicht mehr zu wissen, was man machen muss usw. Wer so weit ausholt und es übertreibt, kann davon ausgehen, dass dieses Geständnis doch ein wenig Feuer aus der Situation nimmt. Zu sagen, dass das letzte Mal schon ein wenig länger her ist und dass man deshalb ein wenig unsicher ist, ist hingegen völlig in Ordnung. Das nimmt, wie gesagt, mitunter sogar eine Spannung aus der Situation, die sich negativ auf die allgemeine Atmosphäre im Bett auswirken kann. Die meisten Menschen werden, nach einem solchen “Geständnis” verständnisvoll reagieren und sich eventuell sogar noch mehr Mühe geben, den Sex so richtig gut und angenehm werden zu lassen. Im Grunde also ein doppelter Gewinn!

Leidet das Lustempfinden während einer Durststrecke?

Eine lange Zeit ohne Sex – Leidet da vielleicht das Lustempfinden? Mitnichten!

Wer sich Gedanken darüber macht, ob während einer langen Durststrecke ohne Sexualpartner das Lustempfinden leidet, kann hiermit beruhigt sein. Sowohl Männer, als auch Frauen verlieren, auf rein biologischer Ebene, kein Stück ihrer Lust. Das Nervennetz, welches sich in Klitoris und Scheidewand der Frau findet und das die Orgasmen auslöst, kann nicht etwa verkümmern und auch an der Erektionsfähigkeit des Mannes ändert sich nichts. Und übrigens ist es eher so, dass die Höhepunkte nach längerer (unfreiwilliger) Abstinenz oft noch intensiver erlebt werden.

Allerdings kann man sich psychisch tatsächlich daran “gewöhnen” keinen Sex mehr zu haben. Das kann zu einer Resignation führen, aus der herauszukommen es dann doch etwas schwieriger ist. Daher gilt: Nicht damit abfinden, dass man ewig keinen Sex hatte, sondern etwas dagegen tun!

Das beste Mittel gegen Durststrecken?

Der beste Weg, um sich im Sex wieder zu üben, ist es, Sex zu haben. Ja, wenn es denn so einfach wäre. Aber warum nicht einfach häufig abends ausgehen und versuchen, ein Date zu bekommen, bzw. vielleicht sogar einen geeigneten Mann oder eine Frau für ein One-Night-Stand zu finden?

Oft sind Frauen besser darin, die Körpersprache beim Dating lesen zu können. Es fällt ihnen leichter, die offensichtlichen Signale des Mannes, die Interesse vermitteln, zu entziffern und ihn mit wenigen Worten rumzukriegen. Der langersehnte Sex bedarf in diesem Fall oft einfach nur den Mut, auszugehen und sich nach einem Mann umzuschauen, der einem gefällt und der gleichzeitig auch Interesse an einem zu zeigen scheint.

Männern hingegen fällt der Schritt oft nicht so einfach. Das mag einerseits daran liegen, dass von Männern häufiger verlangt wird, ebendiesen ersten Schritt zu machen (obwohl das eventuell Frauen genauso gerne tun), andererseits aber auch, weil sie häufig einfach schlechter mit einer Abfuhr umgehen. Es kratzt an der Ehre eines Mannes, einen Korb zu bekommen. Und dann ist da ja noch der Versagensdruck, der bei Männern ebenfalls zu überwiegen scheint: Was, wenn sie mit mir nach Hause geht und ich es nicht mehr bringe im Bett?

Zumindest gegen Letzteres gibt es, nach einer längeren Durststrecke, Lösungen, die einem die Aufregung nehmen und gleichzeitig sexuelle Befriedigung verschaffen. Bei sogenannten Sextreffen bieten zahlreiche Frauen jetzt auch kostenlos Sex für Männer an. Aufregung ist hierbei Fehl am Platz, denn Mann ist in professionellen und erfahrenen Händen und erlebt einfach einmal wieder, wie es ist, guten, unkomplizierten Sex zu haben.

 

Selbst Hand anlegen?

Wer länger keinen Sex hatte, legt vielleicht besonders gerne und oft Hand an – Und muss dabei sich darüber im Grunde auch keine Gedanken machen.

Oft fragen sich Menschen, die länger keinen Sex hatten: Ist es irgendwann überhaupt noch in Ordnung, selbst Hand anzulegen und sich vielleicht sogar jeden Tag selbst zu befriedigen? Die Antwort lautet: Natürlich! Jedenfalls so lange, bis man merkt, dass man aus Faulheit und Bequemlichkeit einfach zu Hause bleibt und es sich selbst macht, statt sich nach einem Sexualpartner umzusehen, obwohl man den Sex der Selbstbefriedigung eigentlich doch vorziehen würde, bzw. sich vielleicht doch nichts sehnlicher wünscht.

Ansonsten ist es absolut gesund, sich selbst zu befriedigen, da es die Fruchtbarkeit erhält und mitunter sogar als eine Art Training für den nächsten Sex gelten kann. Und keine Sorge: Er kommt bestimmt!